Wir und die!

Wir sind die Guten, natürlich - oder?  

20.05.2022 Bernhard Meyer

Nein. Immer wieder muss ich feststellen, dass „wir“ oder „der Westen“ sich mit bösartigen Freunden, Bundesgenossen umgibt. Und weil „wir“, die Deutschen, da mitmachen und das Bösartige gut reden und die anderen schlecht reden, teilen „wir“ deren Bösartigkeit. Aktuelle Beispiele:

Die Besatzungsmacht Israel ermordet die Reporterin Shireen Abu Akleh und attackiert den Trauerzug in Jerusalem. 

Eine bisher nie da gewesene Hetzkampagne gegen alles Russische, ja sogar gegen Mitbürger, die russische Freunde haben (Schröder) zertrampelt alle bisherigen Werte, die „uns“ angeblich auszeichnen. „Wir“ ignorieren die Vorgeschichte des russischen Eingriffs in die Ukraine und unsere Medien verhindern aktiv, dass sie erzählt wird; wer es dennoch wagt auszusprechen, wie die NATO sich bedrohlich an den russischen Grenzen aufbaut, wird als Putinversteher gebrandmarkt und ausgestoßen (Wolfgang Bittner und das PEN-Zentrum).

Auch wer die Corona- und Impf-Erzählungen der Regierung anzweifelt, wird nicht nur von staatlichen Stellen verfolgt (Berufsverbote, Kündigung von Konten!), sondern eine durch massive Propagandakampagnen verängstigte und aufgehetzte Bevölkerung beteiligt sich am Denunzieren, Verurteilen und Verdammen: Beziehungen bis in die Familien hinein und Freundschaften zerbrechen. 

Unsere Medien sind zum Herrschaftsinstrument geworden, anstatt die Herrschaft zu kontrollieren: für eine stolze Demokratie ein unmöglicher Zustand. 

In dieser Situation wird auch immer deutlicher sichtbar, dass unsere Justiz von der Regierung abhängig ist und nicht gegen staatliche Übergriffe schützt. Die Gewaltenteilung - eine Säule der Demokratie - ist damit weg gebrochen bzw. hat bei uns nie existiert.

Fazit: Der „freie demokratische Rechtsstaat“ war wohl von Anfang an eine Illusion, ein Potemkinsches Dorf. „Wir“ haben uns mit der NATO an zahllosen Angriffskriegen beteiligt. „Wir“ waren nie die Guten. „Wir“ haben uns das nur eingebildet. Mit dieser Erkenntnis muss man sich eingestehen, dass die anderen mindestens die Besseren sind. Man sollte sie sich genauer und vorurteilsfrei anschauen.  

Bernhard Meyer